Studie: Auf dem Weg zur staatlichen Lokalpresse? Wandel der kommunalen Kommunikation in Bayern und Umgang mit den Medien
Autor der Studie: Raffi Gasser
Umfang der Studie: 92 Seiten inklusive Anhang
Abstract: Die Studie setzt sich grundlegend mit der Arbeit kommunaler Pressestellen in Bayern unter Beachtung des Gebots der Staatsferne der Presse auseinander. Es wird untersucht, inwieweit kommunale Publikationen hergestellt werden sowie in welchem Umfang und auf welche Art diese durch kommunale Pressestellen verbreitet werden. Außerdem wird geklärt, wie Journalisten in die tägliche Arbeit der kommunalen Pressestellen integriert werden. Letztlich wird geprüft, in welchem Umfang es zulässig ist, dass ebenjene Pressestellen publizieren, bzw. wie sich die Angebote mit dem Trennungsgebot der Presse vereinbaren lassen. Innerhalb der Arbeit werden negative Beispiele aufgeführt, die nach diversen Rechtsprechungen der Landes- und Oberlandesgerichte zum Zeitpunkt der Erstellung als unzulässig betrachtet worden sind. Zudem wird die neuste höchstrichterliche Rechtsprechung zum Trennungsgebot der Presse beleuchtet und es wird überprüft, ob diese durch die kommunalen Pressestellen eingehalten werden.
Um die Forschungsfragen zu beantworten, wurde eine Umfrage unter kommunalen Pressestellen durchgeführt. Zur Verifizierung der Daten wurde anschließend eine qualitative Inhaltsanalyse von Amtsblättern und eine Beobachtung einer kommunalen Internetpräsenz durchgeführt. Die Studie insgesamt zeigt, dass kommunale Pressestellen viel und gerne publizieren und hier auch immer wieder über die Grenzen des rechtlichen Rahmens schlagen. Vor allem bezüglich der Verwendung und Erstellung von Inhalten auf sozialen Medien, der eigenen Internetpräsenz, aber auch des kommunalen Amtsblattes konnten diverse Ähnlichkeiten zur Lokalpresse festgestellt werden.
Die Studie gibt Aufschluss darüber, dass kommunale Pressestellen durchaus zu einem Multiplikator werden und einen Leseverlust der Lokalpresse begünstigen können. Auch lässt sich beobachten, dass höchstrichterliche Rechtsprechungen nicht oder nur unzureichend eingehalten werden. Deshalb ist es empfehlenswert, kommunale Pressestellen auf ihre Rechte und Pflichten hinzuweisen und die Mitarbeiter mit Blick auf ihre Arbeit und ihren Umgang mit der Lokalpresse dahingehend zu schulen, um eine staatliche Lokalpresse abzuwenden.
Hier die gesamte Studie lesen:
Studie: Wandel der kommunalen Kommunikation: Die Rolle des Pressesprechers in der kommunalen Verwaltung – Herausforderungen, Strategien und Medienbeziehungen
Autor der Studie: Raffi Gasser
Umfang der Studie: 139 Seiten inklusive Anhang
Abstract: Diese Masterarbeit behandelt die zentrale Forschungsfrage: Wie verändert sich die Rolle des Pressesprechers in der kommunalen Verwaltung im Zuge des Wandels der kommunalen Kommunikation, und welche neuen Anforderungen ergeben sich daraus? Um diese Frage zu beantworten, werden mehrere Subforschungsfragen untersucht, die sich mit den Auswirkungen der Digitalisierung und sozialer Medien auf die Rolle des Pressesprechers, die sich verändernden Medienbeziehungen und die Herausforderungen im Umgang mit traditionellen und neuen Kommunikationskanälen befassen. Der Bedarf an spezifischen Kompetenzen und Fähigkeiten für Pressesprecher wird hervorgehoben, um den steigenden Anforderungen gerecht zu werden. Zudem wird untersucht, wie politische Rahmenbedingungen und lokale Gegebenheiten die Kommunikationsstrategien beeinflussen. Die Arbeit benennt die bedeutendsten zukünftigen Trends und Entwicklungen im Bereich der kommunalen Kommunikation und bietet praxisnahe Empfehlungen für Pressesprecher, wie sie proaktiv auf diese Veränderungen reagieren können. Die Studie macht insgesamt deutlich, dass der digitale Wandel die Rolle des Pressesprechers zunehmend komplexer gestaltet. Eine hybride Kommunikationsstrategie und ein kontinuierlicher Ausbau der fachlichen Kompetenzen sind dabei von zentraler Bedeutung.